Präventionsarbeit ist wichtiger als Leichen bergen!

Veröffentlicht am 03.10.2017 in Presse
 

Ein sehr wichtiges Thema, das auch 3. Bürgermeister Andreas Kroner sehr am Herzen liegt, war der Grund für MdB Rita Hagl-Kehl, MdL Johanna Werner-Muggendorfer, Landratskandidatin Rita Röhrl und die SPD-Kreisvorsitzende aus dem Nachbarlandkreis Freyung-Grafenau, Bettina Blöhm, die Wasserwacht Regen zu besuchen, um über deren äußerst problematische Situation zu sprechen.

Zum Termin in dem von der Wasserwacht Regen betriebenen Hallenbad in Poschetsried waren auch Hans Nothaft, Vorsitzender der Wasserwacht-Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz, Günther Aulinger, Kreisgeschäftsführer des BRK und Vorstandschaft und Aktive der Wasserwacht Regen gekommen, um dem Besuch die Situation zu erläutern.

Seit 2014 betreibt die Wasserwacht Ortgruppe Regen das Bad in Poschetsried rein ehrenamtlich. Mit Hilfe von Sponsoren, Spendern, der Stadt Regen und dem Verpächter des Hallenbades Herrn Falter gelingt es den Wasserwachtlern den Betrieb für Gruppen, Nichtschwimmer und die eigenen Mitglieder zu stemmen. Ein Zustand der wohl bayernweit einmalig sein dürfte. Mit enormer Eigenleistung der Mitglieder, von den Investitionen, damit das Hallenbad betriebstauglich wurde bis hin zur täglichen Wasserentnahme zur Qualitätskontrolle – alles kostet Geld, Zeit und Energie. Dass dies ehrenamtlich langfristig nicht geschultert werden kann, da waren sich alle einig, langfristig muss an einer anderen Lösung gearbeitet werden.

„Wir brauchen kein Spaßbad, sondern eines, in dem man schwimmen und retten lernen kann, und lieber lernen wir den Kindern das Schwimmen, bevor wir sie retten oder sogar bergen müssen“, so Vorsitzender Franz-Josef Hock. Die Wasserwacht habe Aufgaben zu erfüllen, dazu müssen Rettungsschwimmer auch ausgebildet werden und dazu braucht man auch Trainingsmöglichkeiten, und Wassertiefen, die für Kinder geeignet sind. Die Wasserwacht unterstütze die Schulen Regen, March und Bischofsmais sowie die Förderschule Regen bei der Schwimmausbildung aktiv mit einem Schwimmausbilder, „hier übernehmen wir ehrenamtlich die Betreuung des im Lehrplan vorgesehenen Schwimmunterrrichts!“

Mit bestens vorbereitetem Zahlenmaterial zeigte Hock die Leistung der Regener Wasserwacht auf, und allen Anwesenden wurde dabei Schwarz auf Weiß sehr deutlich, dass dies dauerhaft von Ehrenamtlichen nicht geleistet werden kann. „Uns ist klar, dass auch die Stadt Regen die alleinige Trägerschaft eines Lehrschwimmbeckens nicht eingehen kann, wir brauchen andere Lösungsansätze“, so Hock.

Beklagt wurde vor allem, dass sie sich vom Staat alleine gelassen fühlen. Einerseits werde seitens des Kultusministeriums Schwimmunterricht gefordert, andererseits sorgt der Freistaat nicht für die notwendige Infrastruktur. Auch die Wasserrettung sei selbstverständlich, Trainingseinrichtungen wie z.B. die Atemschutzstrecke bei den Feuerwehren, sind aber Fördertechnisch nicht berücksichtigt.

Rita Hagl-Kehl, selbst Mitglied der Wasserwacht Freyung, konnte den Ärger der Wasserwachtler gut verstehen. „Jeder schreit angesichts der zunehmenden Ertrinkungsunfälle auf, aber wenn die Infrastruktur fehlt – und ein kommunales Schwimmbad gehört für mich dazu – kann die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden!“ Johanna Werner-Muggendorfer verwies auf einen Antrag der SPD-Landtagsfraktion zu diesem Thema, der aber leider abgelehnt wurde.

„ I versprich euch bestimmt nicht, dass ich euch ein neues Bad baue, das kann ich nicht, aber ich verspreche euch, dass ich mich intensiv mit eurem Problem beschäftige und schaue, was ich tun kann, um die Situation zu verbessern.“ Rita Röhrl hielt es für unerlässlich, zunächst den Bestand und Bedarf im gesamten Landkreis zu erfassen, um dann mit den Wasserwachten, dem Rot Kreuz, Kommunen und Landkreis gemeinsam an Lösungen zu arbeiten um auch in Zukunft Ertrinkungsfälle durch Prävention zu verhindern. SIS

 

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